Gasthäuser in Krempe
Alte Postkarten
Gasthäuser gab es von jeher in Krempe. In früheren Zeiten erheblich mehr als heute.
Das ehrwürdigste und älteste Gasthaus ist der Ratskeller, der sich ursprünglich - namensgerecht - im (Halb-)Keller unter dem Rathaus befand. Zugang erhielt man vom Marktplatz aus durch den rundbogigen Kellereingang, der - zugemauert 1784 - erst im Zuge der Restaurierung von 1908 wiederentdeckt und als Sitzbanknische zur Erinnerung freigestellt wurde.
Diese Ansichtskarte zeigt das Rathaus vor der Restaurierung: Man erkennt den ebenerdigen Eingang zum Ratskeller. Er befand sich derzeit im Parterre. Die Sitzbanknische fehlt noch.
Diese Postkarte erinnert an das Feuerwehrfest auf dem Marktplatz. Es lohnt ein genauerer Blick, denn rechts neben dem Rathaus befinden sich zwei weitere Quellen gegen den Durst:
Rechts - groß und weiß - das Gast- und Logirhaus "Zur Stumpfen Ecke".
Dahinter, schon in der Reichenstraße und vor der ehemaligen Tabakfabrik Pollnitz gelegen - wartete Bohl´s Eck, ein Fensterausschank, auf Kundschaft.
Die zweite,in alter Zeit belegte Gaststätte ist der "Tannenbaum". Er wurde später umbenannt in "Hotel Kremper Hof". Wegen seiner großen Räumlichkeiten und vor allem auch wegen seines großen Saales, war der Kremper Hof der gesellschaftliche Mittelpunkt für alle großen Feiern in der Stadt.
Der Kremper Hof war an der Südostecke des Marktplatzes gelegen zwischen Markt und Kirche. Links neben dem Gebäude führt die "Twiete" zum Kirchhof und zum Eingangsportal im Kirchturm. Die unten stehende Karte zeigt das Gasthaus vor der schmucken Renovierung.
1971 brannte der Kremper Hof über Nacht ab. Er wurde nicht wieder aufgebaut, sondern ersetzt durch das heutige Wohn- und Geschäftsgebäude, das nicht dem Ambiente des Marktplatzes entspricht. Eine Steintafel am Gebäude erinnert an den Brand.
Ein weiteres großes Gasthaus am Marktplatz war das "Landhaus", das hier in einer Teilansicht auf der Karte zum Schützenfest von 1899 zu sehen ist. Diese alte Gaststätte stand in der Nordwestecke des Marktplatzes neben der Einmündung der Rathausstraße (vormals: Hinterstraße). Sie hatte einen Ausspann für Pferdefuhrwerke.
Nach dem Weltkrieg II brannte auch sie ab und wurde als stilfremder Neubau wieder hergestellt. Gastronomisch war diesem eine wechselvolle Geschichte beschert.
Auch an der Westseite des Marktplatzes aber an dessen Südwestecke befand sich nach dem 1. Weltkrieg zeitweise - im Hause Nr. 10 mit der schönen Barocktür - das Markt-Cafe.
Vordem in alter Zeit war es u.a. Sitz des Stadtvogts in Krempe gewesen.
In der Breiten Straße 27 befand sich die Gastwirtschaft "Unter den Linden". Ihr Hauptanziehungspunkt war die eingebaute, mit Eichenholz getäfelte, echte Kapitänskajüte (Parterre rechts), die noch heute vorhanden ist.
Später zog die Sozialstation der Stadt in das Gebäude ein. inzwischen hat die Stadt es verkauft.
Ebenfalls in der Breiten Straße, kurz vor der Einmündung der Neuenbrooker Straße (Nr. 53), lud das "Hotel Stadt Hamburg" zu Restauration und Übernachtung. Die colorierte Postkarte von 1910 zeigt es vor der Fassaden-Renovierung.
Die neue weiße, mit Türmchen bewehrte Schmuckfassade im Jugendstil bringt die Postkarte von 1911 zutage.
Später wurde das Gebäude Sitz des örtlichen Kinos. Doch auch darüber ging die Zeit hinweg. Heute befinden sich Mietwohnungen darin.