Die Rückseite zur Kremper Au - crempa

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Die Rückseite zur Kremper Au

Rathaus von 1570
Schiffs-Entladestelle an der Kremper Au
Die Rückwand des Rathauses grenzte hart an die Kremper Au, die bis in die 1960er Jahre noch schiffbar war - wenn auch letztlich nur noch für flachgängige Schuten. Weil die Au, die einst die verkehrliche Lebensader des Kremper Handels war, im Laufe der Zeit ihre Bedeutung verloren hatte, scheute man den regelmäßigen hohen Unterhaltungsaufwand und schüttete sie zu. Eine unterirdische Verrohrung erfüllte von da an die notwendige städtische Entwässerungsfunktion. Das eigentliche Flussbett war zu diesem Zeitpunkt ohnehin schon über den Hohenfelder Kanal südlich an Krempe vorbei geleitet worden.

Man hatte das Rathaus ursprünglich gezielt an das Flussufer gebaut, denn so konnten Ewer und auch größere Handelsschiffe auf der Au bis an die Diele, die als Lagerhalle genutzt wurde, heranfahren. Hier konnten sie festmachen und ihre Waren durch das rückwärtige Tor direkt in das Warenlager entladen. Das Bild des Malers Ludwig Schmahljohann zeigt einen Ewer auf dem Weg zum Rathaus. 
Eine Seilrolle über dem Ladetor zur Diele soll an die alte Bedeutung des Raumes erinnern. Sie ist nicht originär, sondern wurde in späterer Zeit befestigt.

Die Rückwand
Da die Rückseite des Rathauses durch ihre abseitige Lage den Blicken entzogen war, beschränkte man sich bei ihr auf einen kostengünstigeren, reinen Fachwerk-Aufbau. Aufgrund des weichen Baugrunds musste die Wand mehrfach umfassend erneuert werden. Dennoch bewahrte man ihre grundsätzliche Struktur.
-  Die kräftigen Schwellbalken der Geschossdecken kragen jeweils ein wenig vor. Sie sind profiliert und bemalt. 
-  Die Knaggen wurden mit einfachem Schnitzwerk versehen und bemalt.
-  Die Scheiben sind in Blei gefasst. 
-  Die Füllziegel der Gefache wurden in variierenden Mustern angeordnet.

So erhielt auch die einfacher gestaltete Rückseite ein interessantes, ansprechendes und den Repräsentationsgedanken unterstützendes Aussehen.
 
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